Weingut Bergdolt-Reif und Nett – In die große weite Welt.

10. Februar 2016

Der Weinausbau im Barrique oder größeren Holzfass benötigt besonderes Fingerspitzengefühl. Christian Nett aus dem Pfälzer Weingut Bergdolt-Reif und Nett in Duttweiler stellt sein Talent unter Beweis mit einer Kollektion, die die gut eingebundenen Holznoten nicht nur bei den Roten, sondern auch bei Weißweinen gekonnt darstellt. Sein Grauburgunder Pfalz „Avantgarde Hansen“ aus dem Jahrgang zeigt feine Fruchtnoten, Mandelkrokant und Orangenblüten und schmeckt schmelzig mit würzig-wärmendem Nachhall. Die weiteren Vertreter in der besten Kollektion Barrique/im Holzfass gereift sind der Weißburgunder Pfalz „Avantgarde – Elf“ und drei Rotweine aus Spätburgunder, Merlot und Lagrein. Für den Pfälzer Jungwinzer ist im Weinberg die größte Herausforderung, das Potenzial und die Eigenheiten jeder einzelnen Parzelle herauszuarbeiten und die richtige Rebsorte zu wählen.

Christian Nett im Gespräch:

„Sie exportieren Weine auch nach Kanada. Welche Rebsorten und Qualitätsstufen sind das hauptsächlich? Warum schätzt man dort deutsche Weine?

Christian Nett: „Der Kanada-Export ist eine nette Ergänzung. Wir liefern dorthin (aus dem Holzfass) Riesling, Sauvignon blanc und unsere Weißwein-Cuvée „PIN:OX“. Die Weine sind allesamt trocken und ohne Prädikate. Auch hier versuchen wir, uns etwas außerhalb des „klassisch-deutschen Riesling Spätlese“-Images zu positionieren.“

„Ihre Flaschenausstattung lässt ein ungewöhnliches Marketingkonzept vermuten. Wie verstehen Sie modernes Weinmarketing?“

Christian Nett: „Wir verkaufen den größten Teil unserer Weine über den Facheinzelhandel, das heißt an meist inhabergeführte Weinhandlungen in ganz Deutschland. Da ist ein hoher Wiedererkennungswert wichtig! Auch sonst suchen wir unsere Kunden eher abseits des klassischen Weinevents. Wichtig ist, dass das Marketingkonzept zu den Persönlichkeiten des Weinguts beziehungsweise der Winzer passt.“

„Sind Sie ein Fan von Barrique-Weinen?“

Christian Nett: „Wenn Sie mit Ihrer Frage meinen, dass ein Wein eine Spur „Holz“ haben kann, dann ja. Aber es sollte immer die Frucht der Trauben im Vordergrund stehen.“

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