Mittelrhein

Mittelrhein

Das Weinanbaugebiet Mittelrhein erstreckt sich über 100 Kilometer auf beiden Seiten des Rheins: am linken Rheinufer von der Nahemündung bis nach Koblenz, auf der rechten Seite des Flusses reichen die Weinberge bis nach Norden ins Siebengebirge. Die Schiefer- und Grauwackeböden dienen wie der Rhein als Wärmespeicher. Südlich von Koblenz und Lahnstein gedeihen in extremen Steillagen sehr gute Weinqualitäten. Viele der schwer erreichbaren Schieferhänge werden heute nicht mehr bewirtschaftet, weil die Bearbeitung zu kostenintensiv ist und die Flurbereinigung in den extremen Steillagen nicht erfolgreich war. Noch um 1900 gab es am Mittelrhein 2.000 Hektar Weinberge, heute sind es lediglich 470 Hektar. Es erfolgte eine Konzentration auf die besten Lagen, wie z. B. den Bopparder Hamm, und eine Vermarktung in Form von Genossenschaften, um die Reste des Weinbaus am Mittelrhein erhalten zu können. Im Mittelalter hatte die Region übrigens auch eine nicht unbedeutende Rolle im Weinhandel. Weine aus dem Rheingau wurde oft über den Landweg rheinabwärts über Bacharach nach Köln, England und Skandinavien verschifft.

Die Winzer vom Mittelrhein erzeugen charaktervolle, mineralische und fruchtige Weine, zwei Drittel davon sind Riesling-Weine. Landschaftlich gehört der Mittelrhein zu den beeindrucktesten Landschaften Deutschlands, was wohl letztendlich auch dazu geführt hat, dass der Mittelrhein seit 2003 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Der Rheinsteig ist ein weiterer wichtiger Schritt in der touristischen Erschließung des Gebietes.

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