Weinglossar

Dieses Glossar wird ständig erweitert. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls Sie einen Begriff vermissen oder eine Frage haben, senden Sie uns bitte eine Mail an m.kindt@dlg.org.

Sekundäraroma

Sekundäraromen entstehen bei der Verarbeitung des Weines, so etwa während der Gärung durch Hefen und Milchsäurebakterien. Daher können die Winzer Einfluss auf die Aromenentwicklung nehmen, zum Beispiel durch die Gärtemperatur, das Zugeben bestimmter Hefestämme oder die Dauer des Hefelagers. Die sekundären Aromen sorgen für Komplexität und den typischen Weincharakter. Zu den typischen Sekundäraromen gehören: betontere Fruchtaromen, eingekochte Früchte, die an Marmeladen erinnern, Honig, würzige Holz- und Vanillenoten, buttrige und nussige Aromen, schwarzer Pfeffer, Trüffel, Anis, Lakritze sowie animalische Noten wie Leder, Stallgeruch oder Moschus. Siehe auch Aroma.

Selection

Der Name steht für ein Qualitätskonzept, das vom Deutschen Weinbauverband, dem Deutschen Weininstitut (DWI) sowie den Gebietsweinwerbungen und allen bedeutenden überregionalen Verbänden getragen wird. Für Selection-Weine werden gebietstypische Rebsorten verwendet, die trocken ausgebaut, Spitzenweine hervorbringen. Bei der Einführung der Selection-Weine war geplant, diese nicht unter 10 € abzugeben.

Sensorik

Als Sensorik bezeichnet man in der Weinsprache das Verkosten mit den menschlichen Sinnen mittels Augen, Nase, Zunge und Gaumen.

Seperator

Maschinelle Einrichtung aus Edelstahl für das Entfernen von Stoffen aus Flüssigkeiten. Siehe unter Zentrifuge.

Sherry

Ein berühmter spanischer Dessertwein aus der andalusischen Provinz Cádiz, die schon seit dem Mittelalter ein Zentrum der Wein-, Likör- und Brandy-Herstellung ist. Man unterscheidet folgende Sherryarten: Fino ist der trockenste aller Sherrys. Manzanilla hat ein frisches, leichtes Aroma und besteht zu 15,5% aus Alkohol. Amontillado ist ein halbtrockener Sherry, der auch als Medium und Medium Dry angeboten wird (Alkoholgehalt 18 -25 Vol.-%). Oloroso ist ein dunkelbrauner, leicht nach Walnuss schmeckender Sherry.

Sherryton

Bezeichnung für bestimmte Varianten des Sherry typische durch den oxidativen Ausbau hefige, honigwürzige und leicht bittersüße Geruch und Geschmackskomponenten die durch den auf dem Wein schwimmenden Flor (Hefeschicht) entstehen.

Shiraz

1833 von Frankreich nach Australien eingeführte Traube, die genetisch identisch mit dem Syrah ist. In Australien, Neuseeland und Südafrika ist die Bezeichnung Shiraz gebräuchlich, in Frankreich und Kalifornien die Bezeichnung „Syrah“. Der Shiraz ist ein kräftiger, tanninbetonter, tiefroter Wein mit einem Duft nach Veilchen, Trüffel bis Johannisbeeraromen.

Siegerrebe

Die Rebe wurde 1929 von Georg Scheu aus Madeleine Angevine x Gewürztraminer gekreuzt. Die Siegerrebe reift sehr früh und wird meist für edelsüße Weine verwendet. Sie hat ein typisches Muskataroma, aber auch Anteile von Rosenblüte, Aprikose und Honig. Die Siegerrebe ist fast ausschließlich in den deutschen Anbaugebieten Rheinhessen und Pfalz verbreitet.

Silvaner

Der „grüne Silvaner“ ist eine klassische deutsche Rebsorte und wichtigste Sorte im Anbaugebiet „Franken“. Größtes Anbaugebiet ist aber Rheinhessen. Die Vermutung, der Silvaner stamme aus dem rumänischen Transsylvanien, scheint nicht richtig zu sein, auch wenn der Name darauf schließen lässt. Dagegen spricht, dass die Rebe den dortigen kalten Winter kaum überstehen würde. Nach Untersuchungen in Klosterneuburg, Österreich ist die Rebsorte eine Kreuzung zwischen Traminer und Österreichisch Weiß. Bei Ertragsbegrenzung in guten Jahrgängen und Lagen kräftige, „den Mund tapezierende“ fruchtige Weine.