Eine philosophische Verführung zum Wein

8. Oktober 2015

Der britische Philosoph und Schriftsteller Roger Scruton hat sich beim Titel seines Buches von dem Ausspruch Descarts „Ich denke, also bin ich“ inspirieren lassen und sich daran gemacht, den Zusammenhang zwischen Philosophie und Weingenuss niederzuschreiben.

Scrutons Buch ist in zwei Kapitel eingeteilt: „Ich trinke“ und „Also bin ich“. Im ersten Kapitel beschreibt er die ganz persönliche Geschichte seiner Weinentdeckung. Dies umfasst vor allem französische Weine. Zudem wird die Rolle des Weines in der menschlichen Kultur dargelegt. Das zweite Kapitel behandelt dahingegen die Aspekte „Vernunft, Sein und Bewusstsein“. Immer wieder verweist Scruton auf bekannte Philosophen und geht dem „Also bin ich“ nach. Das ist nun aber halb so trocken, wie es sich anhört. Der Autor stellt zum Beispiel sehr detailliert die Begriffe „Stimulanz“ und „Wirkung“ dar. Immer wieder geht es auch um die Frage der Balance. „In dem Wein, den wir trinken, liegen Tugend und Laster nahe beieinander, ebenso wie in der Art, wie wir trinken“, so Scruton.

Doch neben den detaillierten philosophischen Thesen werden auch eine ganze Reihe Weinempfehlungen ausgesprochen, unter anderem auch in Hinblick auf die „Bezahlbarkeit“ der Weine. Zudem erhält der Leser allerlei Ratschläge zum Thema Wein.

In einem letzten Abschnitt widmet sich der Autor noch der Frage „Was man wozu trinkt“. Dabei geht es nicht etwa um Speisen, sondern um Philosophen. Also darum, welchen Wein man beim Lesen verschiedenster Werke genießen sollte.

Alles in allem ist Ich trinke, also bin ich ein Werk für Menschen, die bewusst genießen und so zu mehr „Bewusstsein“ kommen wollen.

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