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Orange Wine

Trends kommen und gehen. In der Welt der Weine ändert sich allerdings nur sehr selten etwas – sie blieb bisher von Modeerscheinungen verschont. Das hat sich mit den orangen Weinen geändert, die auch als Orange Wines bezeichnet werden. Dabei handelt es sich keinesfalls um einen Obstwein aus Orangen oder einen aromatisierten Weißwein. Seinen Namen hat er vielmehr von der Färbung, die durch das Vergären der weißen Trauben mit der Maische entsteht. Das erhöht sich die Menge der Tannine und Farbstoffe aus den Beerenschalen.

Die Maischegärung dauert mehrere Wochen bis Monate. Weinfehler müssen dabei unbedingt vermieden werden. Ein Weißwein kann umkippen und oxidieren – dann sieht er einem Orange Wine sehr ähnlich, ist aber ungenießbar. Daher ist es wichtig, bei der Verarbeitung auf gesunde Weintrauben zu achten, die durch einen guten Standort begünstigt werden. Das erhöht den Aufwand und damit den Preis des Weines.

Ein Nischenprodukt

Neben weißem, rotem und Roséwein gibt es nun also eine vierte Farbe. Wie lange sich der relativ teure Orange Wine auf dem Markt hält, ist nicht vorhersehbar. Eines ist aber sicher: Es handelt sich hierbei um keinen massentauglichen Wein, denn Geruch und Geschmack dieses Naturweins sind gewöhnungsbedürftig. Das liegt an den vielen Gerbstoffen und daran, dass der eigentliche Charakter der Rebsorte am Ende nicht mehr erkennbar ist. Daraus resultiert auch, dass oranger Wein kein Qualitätswein ist. Er ist ein Nischenprodukt für alle, die gerne etwas Neues probieren möchten.

Orange Wines haben ihren Ursprung im georgischen Quevriwein, der oxidiert. In Georgien wurden diese Weine schon vor rund 5.000 durch Maischegärung in großen Tongefäßen (Quevris oder Amphoren genannt) hergestellt, die in der Erde vergraben wurden. Daher heißt Wein dieser Herstellungsart auch Amphorenwein, wenngleich dieser ebenso wenig begrifflich geschützt oder klar definiert ist wie Naturweine oder Orange Wine.