Das Anbaugebiet südlich von Halle ist die nördlichste Weinanbauregion Europas. Diese Randlage hilft, besonders duftige, elegante, rassige Weine hervorzubringen. Nahezu die gesamte Rebfläche gehört heute zu Sachsen-Anhalt, 20 ha liegen in Thüringen. Das Anbaugebiet blickt auf eine lange Tradition zurück: Die erste urkundliche Erwähnung des Weinbaus im Kloster Memleben stammt aus dem Jahre 998! Im Mittelalter hatte sich der Weinbau in Europa bis an die Ostseeküste ausgedehnt. Die widrigen Klimabedingungen und der 30-jährige Krieg reduzierten die Rebfläche jedoch deutlich. Das heutige Anbaugebiet umfasst etwa 650 ha. Das Klima ist kontinental mit harten Wintern und der Harz schützt das Gebiet vor vielen Niederschlägen. Daher finden sich im Saale-Unstrut-Gebiet viele frühreife Rebsorten. Am häufigsten Müller-Thurgau. Doch auch andere Weißweinsorten wie Silvaner, Weißburgunder, Riesling, Kerner oder Traminer werden angebaut. Typisch für das Gebiet sind trocken ausgebaute Weine von hoher Qualität mit einer feinen Fruchtigkeit. Dies war nicht immer so. In Zeiten der DDR hatten sich die Winzer an der zu erntende Menge zu orientieren und der Qualitätsanspruch musste darunter leiden. Die 1993 eröffnete Weinstraße führt an reizvollen Tälern, Obstplantagen, Weinbergen, Burgen und Schlössern entlang. Die Saale und die Unstrut können befahren werden, überregionale Wander- und Radwanderwege sowie die Burgenlandbahn verlaufen teilweise parallel zur Weinstraße und bieten dem Weinliebhaber Gelegenheit, Land und Leute kennen zu lernen und in den Wirtschaften einzukehren.