Cantina Valpolicella Negrar

In der klassischen Kulturlandschaft Venetien liegt das Weinbaugebiet Valpolicella. Inmitten dieser lessinischen Hügellandschaft findet sich nördlich der Stadt Verona und 17 Kilometer östlich des Gardasees die kleine Ortschaft Negrar. Damit erklären sich die Namensbestandteile der Cantina Valpolicella Negrar.

Bei der Cantina handelt es sich um eine in der ursprünglichen Form der Cantina Sociale 1933 gegründete Genossenschaft von derzeit 230 Mitgliedern, welche die 700 Hektar Rebflächen, überwiegend in der Region des Valpolicella Classico gelegen, gemeinsam bewirtschaften. Deren Vorstand wird jeweils auf 3 Jahre gewählt. Derzeitiger Präsident ist Renzo Bighignoli.

Intensive Forschung zur Qualitätssteigerung

Die Cantina ist einerseits bestrebt, die Traditionen des Anbaugebiets fortzuführen und fühlt sich aber zugleich den Ansprüchen und Erwartungen der Verbraucher verpflichtet. Um beide Bereiche optimal in Einklang zu bringen und die Qualität der Weine stetig steigern zu können, betreibt die Cantina eine intensive Forschungsarbeit, sowohl durch ein eigenes Weinlabor und auch in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen regionalen Institutionen, u.a. dem Fachbereich Weinbau der Universität von Verona. Dieser Aufwand hat sich im Rahmen der Qualitätssteigerung auch ausgezahlt.

Im Erfolgsjahr 2004 erhielt das Weingut erstmals die begehrte Höchstwertung 3 Gläser des Guida Vini d'Italia des Gambero Rosso. Auch im Jahr 2013 wurde dem Weingut diese Ehre zuteil.

Die Reben werden meist in der Erziehungsform der Pergola auf den Marognes, also den Trockenterrassen zwischen Waldgebieten und Steinbrüchen kultiviert. Angebaut werden hauptsächlich die Sorten Corvina und Corvinone e Rondinella. Eine Besonderheit des Ausbaus liegt im Prozess der Antrocknung. Dieser ist seit der Römerzeit bekannt. Dazu werden per Handlese die geeigneten Trauben ausselektiert und in kleinen Körben in gut durchlüftete Räume, den fruttai, für etwa 100 Tage zur Ruhe gelegt. Eine zeitliche Abfolge von Extraktkonzentration durch 40 % Wasserverlust und einem anschließenden biochemischen Prozess, ausgelöst durch die Edelfäule (Botrytis Cinerea) führen zu einer Bildung von Glucose und Aromen, die eine einzigartige Geschmackfülle und eine schiere Aromenexplosion bewirken. Es entsteht der DOCG klassifizierte Amarone Wein.

Für intensive alkoholreiche Rotweine wird alternativ die Technik des Ripasso angewandt. Hierbei wird die Maische des Amarone als Grundlage verwandt und mit gleicher Menge neuen Valpolicella aufgefüllt und bis 10 Tage ruhen gelassen.

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