Digitalisierung der Warenwirtschaft – Chance und Herausforderung für Winzer

8. Mai 2018

Überall auf den Straßen tippen Menschen auf Ihrem Smartphone, Tablet-PCs gehören zur Grundausstattung vieler Wohnzimmer. Telefonbuch und Lexikon wurden längst von Suchmaschinen abgelöst, statt ins stationäre Geschäft zu gehen, werden Online-Shops besucht. All diese Dinge zeigen, dass die Digitalisierung allgegenwärtig ist. Doch sie beeinflusst nicht nur unser Privatleben, sondern auch die Geschäftswelt. Auch vor der Winzergemeinschaft macht sie nicht Halt.

Welche Möglichkeiten gibt es für Winzer, die Digitalisierung zu nutzen?

Die Chancen, die die Digitalisierung mit sich bringt, sind bereits jetzt fast unerschöpflich. Über soziale Netzwerke können Follower über aktuelle Aktionen und Angebote informiert werden. Mithilfe eines Online-Shops können Kunden auf der ganzen Welt bestimmte Produkte, und auch Weine, beziehen. Es geht aber noch viel innovativer: Auf Messen werden bereits intelligente Weingläser eingesetzt. Sie besitzen einen integrierten Speicherchip, der den Wein erkennt, der getrunken wurde. Via App erhält der Kunde dann Informationen wie Jahrgang, Weinregion und vieles mehr. Besonders viel Potential hält die Digitalisierung der Warenwirtschaft bereit. Den Einstieg kann eine entsprechende Software erleichtern, vorab sollte man sich allerdings über ihre Funktionen informieren.

Was kann eine Digitalisierung der Warenwirtschaft bewirken?

Viele Unternehmer befürchten, dass die Digitalisierung Dinge verkompliziert. Doch das genaue Gegenteil ist das Ziel. Durch das digitalisieren von Prozessen sollen diese genau aufeinander abgestimmt und dadurch erleichtert werden. Damit die Umstellung gelingt, sollte der Winzer aber ein gewisses Vorwissen in diesem Bereich vorweisen können. Wichtig ist auch die Bereitschaft sich in diesem Bereich ständig weiterzubilden. Das kann zum Beispiel über Seminare zu diesem Thema geschehen.

Insgesamt geht es bei der Digitalisierung der Warenwirtschaft vor allem um eine effizientere Lagerplanung, mit deren Hilfe die Lieferzeiten vermindert werden können. Denn in den modernen Zeiten erwarten Kunden, dass Produkte innerhalb kürzester Zeit bei ihnen ankommen. Ein schneller, zuverlässiger und reibungsloser Liefervorgang ist dafür unerlässlich. Dafür kann auch die Verwendung von vorgefertigten Lieferscheinen hilfreich sein.

Schwachstellen erkennen, Systemumstellungen einrichten

Die Digitalisierung sollte keine Entwicklung sein, die um ihretwillen geschieht. Sprich, ein Winzer sollte sein System nicht umstellen, wenn er daraus keinen Nutzen ziehen kann. Eine eingehende Analyse kann aber gegebenenfalls Problemstellen offenbaren, die durch die Einbindung digitaler Medien behoben werden können. So können beispielsweis Lager- oder Personalkosten verringert werden. Durch die digitale Verknüpfung des Lagerbestandes und des Kassensystems kann der Winzer beispielsweise direkt scannen, wann welche gelagerten Weine ausgeliefert wurden und diese direkt nachbestellen.

Optimieren des PPS-Vorgangs

Die Logistik jedes Winzers lässt sich im sogenannten PPS-System darstellen. PPS bedeutet:

  • Pick: Das nachgefragte Produkt wird aus dem Lagerbestand entnommen
  • Pack: Anschließend wird das Produkt für den Versand verpackt
  • Ship: Die Ware wird an den Kunden versandt

So einfach sich dieser Ablauf auf den ersten Blick liest, so viele Probleme können dabei entstehen, wenn die Prozesse nicht optimiert sind. Durch eine komplizierte Lagerung kann zum Beispiel die benötigte Ware erst mit Verzögerung zum Verpacken gebracht werden. Wenn dort die benötigten Verpackungen nicht vorhanden sind, kann es wiederum zu zeitlichen Engpässen kommen.

Eventuelle Nachteile der Digitalisierung sollten ausgeglichen werden

Die digitale Revolution bietet viele Vorteile, sie bringt aber auch Nachteile mit sich:

  1. Kosten und Zeit für die Umstellung
  2. Die Kommunikation zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter sowie zwischen Mitarbeiter und Kunde leidet oft
  3. Cloud-Lösungen sind anfällig für Hackerangriffe

Wer sich auf diese Probleme einstellt, kann sie in vielen Fällen aber stark abmildern:

  1. Eine Schritt für Schritt Umstellung sorgt dafür, dass die Produktions- und Lieferkette nur punktuell unterbrochen wird
  2. Durch Videokonferenzen und regelmäßige Meetings kann die Face-to-Face-Beziehung gewahrt werden
  3. Sicherheitssoftwares und Informatiker können das Risiko eines Datenverlustes minimieren

Verbindung der Warenwirtschaft mit anderen Abteilungen

Über sogenannte ERP-Systeme (Enterprise Ressource Planning) können ganze Abteilungen miteinander verbunden werden. Das Ziel der Digitalisierung ist es, letztlich ein gesamtes Unternehmen zu vernetzen. So kann zum Beispiel die Warenwirtschaft mittels CRM-Software (Customer Relationship Management) verbunden werden und damit die Beziehung zum Kunden im Blick behalten werden.

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