Weinwanderung am Mittelrhein – Rheinsteig

21. April 2016

Auf insgesamt 320 Kilometern Länge führt eine Wandertour der Königsdisziplin von Wiesbaden durch das gesamte Tal des Mittelrheins bis nach Bonn. Die Etappe von St. Goarshausen nach Kaub zählt zu den schönsten Routen auf dieser Strecke.

Allerdings sind auf 22 Kilometern 823 Höhenmeter zu überwinden. Dafür wird man entlang der Strecke mit einer unvergleichlichen Aussicht auf zahlreiche Höhepunkte des Weltkulturerbes Mittelrhein belohnt. Burg Neukatzenelnbogen, im Volksmund kurz „Burg Katz“ genannt, ist erste Sehenswürdigkeit. Sie wurde zwischen 1360 und 1371 errichtet und erlebte als Wehranlage eine wechselvolle Geschichte mit Zerstörungen, so dass das heutige Gebäude ein Nachbau des Originals ist.

Historiker, aber auch Naturliebhaber kommen entlang des Rheinsteigs auf ihre Kosten. Über schmale Pfade, durch entlegene Täler und schattige Wälder gelangt man zur Loreley, die sich mit Clemens Brentanos Ballade fest in das Kulturgedächtnis der Deutschen verankert hat. Von hier aus genießen wir einen  atemberaubenden Blick über die Rheinbiegung.

Im Anschluss geht es über den Aussichtspunkt Spitznack-Felsen weiter durch Rotbuchenwald zum Bornichbach. Auf der anderen Seite zieht sich der Waldweg zum Lenning empor. Oberwesel mit der roten Liebfrauenkirche und den 16 Türmen der mittelalterlichen Stadtmauer liegen im Blickfeld. Nach weiteren Höhenmetern gelangt man nach Dörscheid, das bekannt ist für den Landgasthof Blücher. Bald beginnt der lange Abstieg in den steil terrassierten Weinbergen von Kaub mit malerischem Blick auf die alte Zollburg Rheingrafenstein. Schließlich erreichen wir unser Ziel, die Stadt Kaub. Bekannt geworden ist der Ort, außer durch die ab 1220 erbaute Burg Gutenfels, vor allem durch Gebhard Leberecht von Blücher („Marschall Vorwärts“), der hier bei der Verfolgung Napoleons Anfang 1814 mit seinen Truppen den Rhein überquerte.

Zusammenfassung:
Der Rheinsteig von St. Goarshausen nach Kaub hat insgesamt 22,4 Kilometer und dauert ca. 6,5 Stunden. Es sind ca. 345 Höhenmeter zu überwinden. Ein blaues Quadrat mit weißer geschwungener Linie in Form eines leichten „S“ markiert den Weg. Die Strecke hat steile Anstiege durch die Weinberge, die immer wieder mit imposanten Blicken auf die Steillagen belohnt werden. Zahlreiche Bänke erlauben eine Rast nach dem Anstieg.

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