Bio-Weine – Welche Methoden gibt es?

7. August 2017

Zu einem guten Essen gehört für viele Menschen auch ein guter Wein. Unzählige Sorten gibt es innerhalb der EU, sodass Weinliebhaber aus einer riesigen Palette unterschiedlicher Weine wählen können. Für viele ist Wein jedoch nicht gleich Wein. Neben dem guten Geschmack rückt vermehrt ein neuer Faktor in den Fokus, der Weintrinker beschäftigt. Bio-Weine liegen derzeit im Trend. Doch wie groß sind die Unterschiede mit Blick auf die Herstellung und den Geschmack wirklich?

Wie wird Bio-Wein hergestellt?

Im Weinbau unterscheiden Winzer die Verfahren, nach denen Wein gewonnen und hergestellt wird, in drei Subkategorien. Einerseits gibt es den konventionellen Weinbau, andererseits den biologischen sowie den biodynamischen Weinbau. Die Unterschiede zwischen den drei Varianten sind dabei nicht immer deutlich zu erkennen, da konventioneller Anbau nicht zwangsläufig bedeutet, dass der Winzer nicht versucht, mit möglichst wenig Spritzmitteln auszukommen. Beim biologischen Weinbau wird allerdings in jedem Fall auf den Einsatz von chemischen Substanzen verzichtet. Stattdessen kommen ausschließlich natürliche Substanzen zum Einsatz, um den Boden zu Düngen oder die Weinstöcke vor Pilzbefall zu schützen.

Da chemische Substanzen beim biologischen Weinbau nicht in Frage kommen, müssen die Winzer intensiver und vor allem vorbeugend arbeiten, um die Weinstöcke gegen den Befall von Schädlingen oder Pilzen zu schützen. Hierfür ist es essenziell, dass eine intensive Laubpflege sichergestellt wird. Auf diese Weise bleibt das Laubdach luftig und das Risiko auf Pilzbefall wird gesenkt. Um den Wuchs von Unkraut zu verhindern, setzen Bio-Winzer nicht auf aggressive Chemikalien, sondern auf eine Vielzahl von anderen Pflanzen, die zwischen den Reben gepflanzt werden. Dies sorgt dafür, dass potenziell schädliches Unkraut nur schwer in der Nähe der Reben gedeihen kann. Wie bereits erwähnt, stehen Bio-Winzer vor allem vor dem Problem, ihre Weinstöcke vor Gefahren wie Pilzbefall zu schützen. Um diesen Schutz zu gewährleisten, haben sich einige Firmen darauf spezialisiert, Effektive Mikroorganismen herzustellen, die die Pflanzen stärken und auf diese Weise schützen. Regelmäßig besprüht, entwickeln die Reben somit ein gestärktes Abwehrsystem auf natürlicher Basis.

Eine weitere Form des Weinanbaus, die auf biologischen Werten basiert ist der biodynamische Weinbau. Dabei wird der gesamte Weinstock als Ökosystem gesehen, in dessen Zentrum ein rücksichtsvoller Umgang der natürlichen Ressourcen steht, der das natürliche Gleichgewicht wahren soll.

Gibt es deutliche Unterschiede zu herkömmlichen Weinen?

Der Bio-Wein als fertiges Endprodukt unterscheidet sich aufgrund des unterschiedlichen Anbaus im Vergleich zu konventionellen Weinen vor allem in puncto Gesundheit. Da keinerlei Pestizide oder weitere Chemikalien eingesetzt werden, geht der Verbraucher kein Risiko ein, dass der Wein belastet ist. Insbesondere Bio-Weine, die in der EU gekeltert wurden, gelten in diesem Punkt als vorbildlich, da seit dem Jahr 2012 eine neue Regelung greift. Bezog sich die Bezeichnung Bio-Wein vor 2012 lediglich auf die Produktion der Trauben, muss heute der gesamte Ablauf von Weinanbau bis zum Keltern auf rein biologischer Basis erfolgen. Mit Blick auf den Geschmack finden sich allerdings kaum Unterschiede zu konventionell hergestelltem Wein. Unterschiedliche Tests und Weinproben haben deutlich gezeigt, dass selbst passionierte Weinliebhaber nur selten erschmecken können, ob es sich um einen Bio-Wein oder einen herkömmlichen Wein handelt. Dennoch vertrauen immer mehr Konsumenten auf den biologisch hergestellten Wein, da das Bio-Siegel der EU eine ökologische Herstellung garantiert.

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