Digitaler Fortschritt hält in Deutschlands Weingütern Einzug

15. Oktober 2018

Die Digitalisierung und die damit verbundenen technischen Möglichkeiten sowie Methoden der Kontaktaufnahme zu potenziellen Kunden beschäftigen die Weinbranche längst. Die Kundschaft wird über andere Medien erreicht. Wer mit der Konkurrenz mithalten möchte, muss sich diesem Wandel anschließen.

Ein wichtiger Schritt: die Präsentation in sozialen Medien

An Beispielen für die Digitalisierung im Weinbau mangelt es nicht. Zahlreiche Winzer präsentieren sich mittlerweile über soziale Medien, indem sie auf Facebook den Kontakt zu ihren Followern pflegen. Auf Instagram ist es mittlerweile üblich, Updates über die Weinlese bekannt zu geben. Ihre Professionalität unterstreichen Weingüter wie Reichsgraf von Ingelheim, indem sie Details zum eigenen Weinbetrieb auf dem Businessportal LinkedIn zur Schau stellen. Beispiele wie diese untermalen, dass sich die deutsche Weinbaubranche im Wandel befindet. Schließlich ist es keine Frage der Unmöglichkeit, sich auf Traditionen zu besinnen und dennoch mit der Moderne Schritt zu halten.

Was bedeutet Digitalisierung?

Diesem Trend schließt sich beispielsweise der Deutsche Weinbauverband an, der mit dem Thema „Weinbau 4.0“ für den im November 2018 stattfindenden Weinbaukongress eine klare Botschaft vermittelt. Diese und weitere Organisationen sowie Winzerbetriebe haben es längst verstanden, dass eine Umwandlung analoger Werte in digitale Formate heute Trends setzt. Allerdings kennzeichnet Digitalisierung nicht nur eine informationstechnische Verarbeitung von Daten. Zugleich bezieht sich die Bezeichnung „Digitalisierung“ auf einen Wandel, der in der Wirtschaft, Kultur oder Politik völlig neue Impulse setzt.

Potenzielle Kunden effektiver erreichen

Diese Entwicklung macht auch vor der Weinbranche nicht Halt. Der Umgang mit kundenspezifischen Daten ist eine wichtige Grundlage für eine persönliche Kommunikation mit potenziellen Kunden. Diese Art der Datenverarbeitung führt dazu, dass Internetnutzer tatsächlich nur die für sie wirklich relevanten Informationen erhalten. Dieser Trend ist auch für den Online-Handel mit Wein von Belang. Schließlich eröffnet die Digitalisierung Winzern große Chancen, potenzielle Kundschaft zu erreichen oder neue Geschäfts- und Kooperationsmodelle zu erarbeiten. Des Weiteren ist die Digitalisierung in der Weinbranche unerlässlich, um eine Datennutzung zu steigern oder Verarbeitungsprozesse durch neue Technologien zu erleichtern. Diese Ziele werden mittlerweile durch zahlreiche digitale Konzepte verfolgt.

Beispiele für Digitalisierung im Weinbau

Ein Beispiel für diesen Trend ist das sogenannte intelligente Weinglas. Diese Weingläser verfügen über einen integrierten Speicherchip, der sich die getrunkene Weinsorte genau merkt. Dieses System soll eine kontaktlose Kommunikation zum jeweiligen Smartphone-Besitzer herstellen, um Interessenten über die jeweilige Weinregion sowie die konsumierten Weinsorten zu informieren. Ein weiteres Beispiel für den Erfolgszug der Digitalisierung in der Weinbranche ist die Vivino App „Digitaler Sommelier“. Wein-Apps wie diese sind darauf ausgelegt, ein Weinetikett zu scannen und anschließend Informationen über das jeweilige Produkt preiszugeben. Diese Vielfalt an Informationen kann die Kaufentscheidung von Interessenten maßgeblich beeinflussen. Neben Angaben zum Preis sowie verwendeten Trauben stellen die Apps Menüvorschläge und Wein-Bewertungen dar.

Virtuelle Wegweiser: Weinlagen-Karten

Längst haben digitale Weinlagen-Karten in der Online-Branche Einzug gehalten. Da Lagen für Weinkenner besonders wichtig sind, dürfen Weinliebhaber seit geraumer Zeit online den Weinberg ihrer Wahl auswählen. Mittlerweile gibt es im World Wide Web mehreren Karten für Weinberge, an denen sich Internet-User orientieren können: eine weitere Methode, die die Produktivität und Verkaufserlöse in Weinbetrieben steigern kann.

Eine lohnenswerte Investition in die Zukunft

Ganz gewiss steckt die Digitalisierung in der Weinbranche derzeit noch in den Kinderschuhen. Eine der größten Herausforderungen besteht für Weingüter darin, sich überhaupt auf die Thematik einzustellen. Wer die Vorzüge sozialer Medien und moderner Technologien nutzen möchte, muss sich zu Beginn gewiss zeitlicher und finanzieller Ressourcen bedienen. Doch der Aufwand wird sich auch in dieser Branche lohnen. Ein Wandel in Richtung Digitalisierung eröffnet neue Wege, um sich zu verändern und neue Märkte zu erschließen. Zukünftig können sich auch ländlich geprägte Berufsgruppen wie Weingüter nicht mehr davor entziehen, digitale Technologien in ihren Berufsalltag zu integrieren. Die Entwicklung technischer Fortschritte und neuer Forschungsprojekte lässt darauf schließen, dass der Digitalisierungstrend in der Weinbaubranche noch längst kein Ende kennt. Dadurch ist die Investition in eine verbesserte Digitalisierung jeden Cent wert.

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