Wie sollte man Weine am besten lagern?

6. März 2016

Nicht nur teurer Wein will gut gelagert werden. Auch und gerade günstigere Weine reagieren oftmals viel sensibler auf eine falsche Lagerung und werden schnell überreif und oxidieren – das kann sogar schon nach wenigen Monaten passieren. Das gibt’s zu beachten:

Konstante Temperatur

Nicht zu heiß, nicht zu warm – optimal sind rund 14° C. Frost ist tödlich und sehr heiße Temperaturen über 30° C sind auch nicht vorteilhaft, da sie die Reifung beschleunigen, den Wein allerdings nicht unbedingt verderben.

Kritisch wird es, wenn die Temperatur noch weiter ansteigt oder über eine lange Zeit konstant hoch bleibt. Ein nicht isolierter Dachboden als Weinlager ist daher absolut tabu. Auch sollte sich keine Heizquelle in unmittelbarer Nähe der Flaschen befinden.

Schattig und möglichst dunkel ist Pflicht

Wein braucht kein Licht, schon gar nicht Sonnenlicht. Weine können in ihren Pappkartons oder Holzkisten gelagert werden. Das Weinregal lässt sich mit einem Tuch oder Raffrollo abdunkeln.

Feucht ist gut, trocken aber nicht schlimm

Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit ist nicht schlecht, denn das schützt die Korken vor dem Austrocknen. Allerdings wird dieser Faktor völlig überbewertet, denn auch trockene Räume sind in Ordnung, sofern die Flaschen liegend lagern. Feuchte Räume können aber auch Nachteile haben, wenn sie muffig und schimmlig riechen. Das kann durch den Luftaustausch via Korken einen geschmacklich nachteiligen Einfluss auf den Wein haben.

Starke Gerüche fernhalten

Weder der Öl- oder Gasheizraum noch die Garage oder ein Raum mit einer anderen intensiven Geruchsquelle ist als Weinlager geeignet. Ebenso wenig eignen sich das Badezimmer oder die Abstellkammer mit Putzmitteln und Schuhen. Und auch in die Küche gehören Weine nicht zum Lagern, schon gar nicht in Herd- und Ofennähe oder neben den Zwiebelkorb.

Welche Weine sollte man dekantieren?

Es gibt zwei Gründe, warum man Weine in eine Dekantier-Karaffe (auch Dekanter genannt) umgießt:

Erstens: Wenn man einen Wein mit Sauerstoff in Kontakt bringen möchte, damit er sich „öffnet“. Dann entfaltet er mehr Aroma, wird zugänglicher, weicher und runder. Das macht man mit noch jungen, anspruchsvollen Rotweinen (die man eigentlich noch ein paar Jahre reifen lassen könnte), und auch mit Weißweinen der Top-Klasse. Deshalb ist der typische Dekanter „bauchig“ geformt, damit möglichst viel Wein mit Luft in Kontakt kommt.

Zweitens: Man möchte einen alten, gereiften Rotwein oder Jahrgangs-Portwein trinken. Im Laufe der Lagerzeit hat sich – besonders bei kräftigen, tanninreichen Weinen – am Boden der Flasche ein Bodensatz aus hauptsächlich Farbstoffen und Gerbstoffen (Tannin) angesammelt. Damit dieses störende und herb-bittere „Depot“, wie diese Ablagerung genannt wird, nicht ins Glas gelangt, füllt man den Wein vorsichtig in eine Karaffe um. Beim Umfüllen wird eine brennende Kerze unter den Flaschenhals gestellt. So sieht man am besten, wenn das Depot droht, in die Karaffe zu gelangen. Bei sehr alten Rotweinen muss der Dekanter übrigens nicht bauchig sein – im Gegenteil. Da sich solche Weine bei Luftkontakt sehr schnell verändern und sogar ihr Aroma verlieren können, wählt man lieber eine schlanke Karaffenform.

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