Grauburgunder

20. Oktober 2015

Der Grauburgunder ist eine Weißwein-Rebsorte, die in Deutschland regulär unter dem Namen „Ruländer“ läuft. Ruländer sind gehaltvolle, süße Weine mit einem erhöhten Alkoholgehalt. Unter dem Namen „Grauburgunder“ hat sich ein neuer Weinstil herausgebildet: Er bezeichnet trockene bis halbtrockene, säurebetontere Weine. In Italien wird der Grauburgunder „Pinot grigio“ genannt, in Frankreich „Pinot gris“.
Beim Grauburgunder handelt es sich um eine Knospenmutation des Blauen Spätburgunders. Von Burgund gelangte die rötlich-graue Rebsorte in die Schweiz und nach Ungarn und vermutlich von dort aus im 14. Jahrhundert in unsere Regionen. Die französische Bezeichnung „Pinot“ geht auf das französische „pin“ (Kiefer) zurück und beschreibt die an Kieferzapfen erinnernde Traubenform. Die Bezeichnung „Ruländer“ geht auf den Kaufmann Johann Ruland zurück, der 1711 im pfälzischen Städtchen Speyer in einem Garten die ihm unbekannten Burgunderreben vorfand und vermehrte. Die hohe Qualität der Weine überzeugte die Winzer wohl schon im 19. Jahrhundert; stolz gaben sie der Sorte regional unterschiedliche Namen, die zwischenzeitlich verschwunden sind. Heute nimmt die Rebsorte rund 6 % der deutschen Rebfläche ein.

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