Die DEUTSCHE SCHWERTLILIE (Iris germanica) ist ein ungewöhnliches Motiv auf einem Weinetikett. Die Natur inspirierte uns als Winzer die Iris als Logo für das Weingut zu verwenden. Denn
auf den Trockenwiesen und an den Steinriegeln unseres Reblandes wachsen nach
wie vor wilde Schwertlilien, die – wie die Reben – warme und nicht zu feuchte
Standorte lieben. Der ALTENBERG in Lauda – Oberlauda und die STEINKLINGE in Oberlauda sind
gewachsene, nicht flurbereinigte Weinbergslagen, welche durch ein Wechselspiel
zwischen Weinbergen, standorttypischen Trockenrasen, windabweisenden Hecken und
Steinriegel gekennzeichnet sind. Diese, für das Taubertal typischen,
Steinriegel speichern tagsüber die Sonnenwärme, um sie in den kühlen
Abendstunden wieder an die Umgebung und die Reben abzugeben. Hier existiert
eine abwechslungsreiche Landschaft – ein trotz Rebenkultur intaktes Biotop
Um diese einzigartige Kulturlandschaft zu
erhalten, berücksichtigt wir bei den anstehenden Weinbergarbeiten die
Grundsätze des naturnahen und nachhaltigen Weinbaues. Mit großer Aufmerksamkeit
pflegen wir die Reben, damit unter den jeweiligen Witterungsbedingungen das
Optimum an Traubenqualität erzielt werden kann. Das Streben nach einer hohen
Qualität beeinflusst alle Arbeiten im Jahreslauf, wie den Rebschnitt, die
Laubarbeiten und die Lese. Die TRAUBENLESE VON HAND, mit der
Aussonderung von unreifen und ungenießbaren Trauben, ist im Weinbau der Abschluss
eines arbeitsreichen Jahres.
Auch in der Kellerwirtschaft ist die
mythologische Bedeutung der Lilie für unser Weingut eine Verpflichtung, da die Lilie
in der christlichen Mythologie als Sinnbild für REINHEIT und UNVERFÄLSCHTHEIT steht. Diese
Charakterisierung gilt im übertragenen Sinn auch für die Weine des Weingutes. Kellerwirtschaftliche
Techniken setzen wir dann ein, wenn diese die natürlichen Prozesse der
Weinwerdung begleiten, auf Möglichkeiten der modernen Weintechnologie verzichten
wir bewusst. Rotweine werden prinzipiell durch Maischegärung bereitet.
Geeignetes Lesegut wird dabei nach dem klassischen Verfahren der offenen
Maischegärung vergoren. Volle, kräftige Rotweine erhalten zusätzlich eine
Reifezeit in kleinen Holzfässern. Diese Reifephase kann zwischen sechs und
zwölf Monate betragen. Für den Weinausbau gönnen wir uns etwas, das heute sehr
kostbar geworden ist –ZEIT.