Französisches Paradoxon

20. Oktober 2015

Anfang der 90er Jahre durch medizinische Untersuchungen festgestelltes Phänomen, das oft zitiert wird, um die gesundheitsfördernde Wirkung von Wein zu belegen. In mehreren Untersuchungen wurde festgestellt, dass Franzosen, die fettreicher und süßer essen als etwa die Amerikaner, trotzdem seltener am Herz-Kreislauf-System erkranken. Es wird vermutet, dass u. a. der hohe Rotweinkonsum der Franzosen dafür verantwortlich sein könnte, da sich Bestandteile des Weines positiv auf die Gesundheit auswirken können. Dazu gehört zum Beispiel der Feststoff Resveratrol, der in hoher Konzentration in roten Weintrauben vorhanden ist und sich in Studien wirksam gegen Arteriosklerose, Herzkrankheiten, Alzheimer, Arthritis und einige Autoimmunkrankheiten zeigte, möglicherweise sogar wirksam gegen Krebszellen.
Mittlerweile gibt es allerdings ebenso Studien, die das französische Paradox in Frage stellen und belegen, dass die Häufigkeit von Herzerkrankungen in Frankreich bislang unterschätzt wurde. Zumal in Ländern mit vergleichbar hohem Rotweinkonsum kein ähnliches Phänomen beobachtet werden konnte.

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