Weinglossar

Dieses Glossar wird ständig erweitert. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls Sie einen Begriff vermissen oder eine Frage haben, senden Sie uns bitte eine Mail an m.kindt@dlg.org.

Kordonerziehung

Kordon ist die Bezeichnung für den mehrjährigen, verholzten Teil am oberen Ende des Rebstock-Stammes. Die Kordonerziehung ist eine Erziehungsform von Rebstöcken, bei der je ein Kordon links und rechts horizontal an Drähten entlang gezogen wird. In seltenen Fällen auch mit vertikal (senkrecht) gezogenen Kordonen.

Korkbrand

Einbrennen eines Stempels mit dem Namen des Produzenten auf den Weinkorken.

Korkeiche

Eine spezielle Eichensorte, aus deren Schale, neben Gesundheitsschuhen, überwiegend Korken für Weinflaschen hergestellt werden.

Korken

Elastischer, zylinderförmiger Verschluss für Weinflaschen, hergestellt aus der Rinde der Korkeiche, der den Ausfluss von Wein und den Zutritt von Sauerstoff verhindert. Die geringe Menge an Sauerstoff, die dennoch im Laufe der Jahre durch den Kork in die Flasche kommt, ist notwendig für die Reifung des Weines (Mikrooxydation). Ein normaler Weinflaschenkorken hat einen Durchmesser von 24 mm und wird in einen Flaschenhals mit 18 mm Durchmesser gepresst. Sektkorken haben einen Durchmesser von 31 mm für einen Flaschenhals von 17,5 mm und bestehen aus drei miteinander verleimten Korkschichten. Billige Korken werden aus Korkmehl und kleinen Korkstücken gepresst.
Korken sind auch in der Länge verschieden, dies hat aber keine Auswirkungen auf die Qualität. Wichtig ist, dass die Flasche liegend gelagert wird, um den Korken feucht zu halten. Bei Bränden ist es umgekehrt, diese müssen stehend gelagert werden, damit der Alkohol nicht den Kork zerstört. Als Flaschenverschluss löste er, entdeckt von dem kelter- wie kellerkundigen Mönch Dom Pérignom (1638-1715), gewachste Tücher und Wergstopfen ab.

Korkengeld

In Restaurants bzw. Lokalen, in denen es gestattet ist, selbst mitgebrachte Weinflaschen zu konsumieren (zumeist bei größeren, geschlossenen Veranstaltungen), wird für jede konsumierte Flasche ein so genanntes Korkengeld (in Österreich auch Stoppelgeld) verrechnet. Die Höhe ist Verhandlungssache. Sehr verbreitet in Neuseeland und Australien. Die entsprtechenden Restaurants werden dort als BYO (Bring Your Own) bezeichnet.

Korkgeschmack

Ein schwerer Wein-Fehler, auch Korker oder Korkschmecker genannt, der leider immer wieder auftritt. Der Wein besitzt einen muffigen („Kartoffelkeller“), modrigen, chemischen Geruch nach nassem, faulendem Holz. Der Geschmack ist unangenehm bitter und adstringierend mit einem lang andauernden, unangenehmen Abgang. Bei höheren Wein-Temperaturen tritt dieser Fehler stärker hervor. Die chemischen Stoffe, die den Fehler auslösen, gelangen vom befallenen Korken in den Wein. Ein „versteckter“ Kork macht sich dadurch als erstes bemerkbar, dass die Frucht des Weines verloren geht.

Koscherer Wein

Der Wein-Genuss spielt im jüdischen Leben bei allen Festen eine bedeutende, rituelle Rolle. So muss der Wein nach genauen Vorschriften erzeugt werden:
Die Trauben werden erst ab dem 4. Jahr nach dem Pflanzen der Rebstöcke geerntet. Es gibt eine Zweimonatsfrist vor der Ernte, während der nicht mehr organisch gedüngt werden darf. Alle Geräte, die zur Ernte oder Verarbeitung der Trauben dienen sollen, werden ebenso wie sowie das Silo unter der Aufsicht von Rabbinern gesäubert. Enzyme und Bakterien dürfen nicht zugefügt werden. Nur die auf der Schale befindlichen Bakterien bringen die Fermentation in Gang. Bestimmte Schönungsmittel sind beim Vinifizieren nicht erlaubt. Flaschen dürfen nicht mehrmals gefüllt werden. Im 7. Jahr (Schabbatjahr) werden keine Trauben geerntet, da die Rebstöcke sich dann organisch regenerieren sollen. Ein Prozent der Weinerzeugung wird zugunsten der Armen abgegeben und darf nicht zum Verkauf kommen. Alle Arbeitsgänge müssen in Übereinstimmung mit den Geboten der Halacha (jüd. Religionsgesetz) ausgeführt werden, wie unter anderem keine Arbeit am Schabbat oder das Verbot von anderen Pflanzen im Weinberg (Verbot der Mischkulturen). Seit 1996 gibt es auch deutschen koscheren Wein „Nagila“. Ein Rotwein (Dornfelder) und ein Weißwein (Rivaner) beim Weingut Herbert Schenkel in Schwabenheim, Rheinhessen