Weinglossar

Dieses Glossar wird ständig erweitert. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls Sie einen Begriff vermissen oder eine Frage haben, senden Sie uns bitte eine Mail an m.kindt@dlg.org.

Pétillant

„Pétillant“ nennt man im Französischen das leichte Perlen eines Weines. Ein Vin Pétillant ist daher in etwa das Pendant zum deutschen Perlwein und dem italienischen Frizzante.

Pétillant Naturel (Pét Nat)

Der Pétillant Naturel (Pét Nat) ist eine Art des Schaumweines, der vor einigen Jahren in Frankreich wiederentdeckt wurde und mittlerweile auch auf internationaler Bühne vertreten ist. Im Unterschied zum Perl- und Schaumwein durchläuft der Pét Nat keine zweite Gärung, die Kohlensäure entsteht hier auf natürliche Weise – der Wein ist also „natürlich perlend“. Dabei bieten sich den Winzern zwei Möglichkeiten. Für die erste Variante wird bereits gärender Most in Flaschen abgefüllt und die Gärung fortgesetzt, wobei sich Kohlensäure bildet. Es findet also keine zweite Gärung statt, sondern die erste wird fortgeführt. Bei der zweiten Möglichkeit wird der Most sofort in Flaschen abgefüllt, in denen eine einzige Gärung stattfindet. Eine Nebenwirkung ist dabei, dass der Zucker nicht vollständig in Alkohol umgewandelt werden kann und das Endprodukt eine Restsüße aufweist.
Der Pét Nat kann auch ein Perlwein sein. Je früher der Most abgefüllt wird, desto mehr Zucker enthält dieser, wodurch die Gärung in der Flasche länger anhält und somit mehr Kohlensäure, also mehr Druck, entsteht. Bei einem Kohlesäuredruck bis zu 2,5 bar spricht man von Perlwein, ab 3 bar von Schaumwein. 

Petrolton

An Mineralöl-Derivate oder gegerbtes Juchtenleder erinnernde Duft- und Geschmacksnote im Wein, die nicht auf bestimmte Rebsorten oder bestimmte Bodentypen zurückzuführen ist. Häufig tritt der Petrolton bei gereiften bzw. höherwertigen Weiß-Weinen mit hohen, zuckerfreien Extrakten auf. Vor allem bei älteren Rieslingen wird der Ton durchaus geschätzt.

Pfalz

Die Pfalz ist mit über 23.400 Hektar Rebfläche das zweitgrößte und zugleich ertragsstärkste deutsche Anbaugebiet. Es erstreckt sich im Norden von Bockenheim über 80km bis nach Schweigen an der Grenze zum Elsaß. Pfälzischer Wein war schon zur Römerzeit sehr begehrt. Heute wird hier ein Viertel aller Deutschen Weine produziert. Von den kalkhaltigen Lehm und Tonböden im Bereich „Südliche Weinstraße“ stammen frische, nachhaltige Weine: Duftiger Müller-Thurgau (Rivaner), voller Silvaner und aromatischer Morio-Muskat, aber auch Rieslinge, Traminer und Ruländer. Im südlichen Teil der Region sind vor allem schwere Lehmböden vorherrschend. Hier findet man häufiger Weiß- und Grauburgunder, vor allem aber auch die roten Sorten Dornfelder, Portugieser oder Spätburgunder.

Pferdeschweißton

Ein Aroma, das an Pferdeschweiß erinnert. Entsteht durch biochemischen Prozess von Bretanomyces-Hefen.

Pfropfen

Bezeichnung dafür, Triebe von einer Rebsorte auf die Wurzelstöcke einer anderen Sorte (Unterlage) zu bringen. Im Weinbau wird die Metode häufig angewandt, um sich die Widerstandsfähigkeit der Unterlage zu nutze zu machen.

pH-Wert

Maßeinheit für den Säuregehalt von Stoffen. Je niedriger der pH-Wert, desto saurer ist der Wein.
pH-Wert 0 – 6 = sauer.
pH-Wert 7 = neutral (Wasser).
pH-Wert 8-14 = basisch (alkalisch).

Phenole

Große, wichtige Gruppe reaktionsfreudiger Kohlen-Wasserstoff-Verbindungen, deren Grundbaustein Phenol ist. Den größten Anteil besitzen die Schalen und Kerne, ausgereifte roter Trauben. In jungen Weinen schmecken Phenole oft hart und bitter, fallen aber mit der Flaschenreifung aus und sinken als Depot zu Boden. In trockenen Weißweinen sind Phenole eher unerwünscht.