Weinglossar
Dieses Glossar wird ständig erweitert. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls Sie einen Begriff vermissen oder eine Frage haben, senden Sie uns bitte eine Mail an m.kindt@dlg.org.
Reife
Der letzte Entwicklungsschritt während der Vegetationszeit, bei dem die Trauben genuss- und verwendungsfähig werden.
- Bezüglich des Reifezustandes der Weintrauben siehe unter Mostgewicht und Weinlese.
- Bezüglich der Entwicklung bzw. Reifung eines Weines siehe unter Alterung, Flaschen-Reifung und Jahrgang.
Reintönig
Synonym für sauber. Der Wein ist frei von Weinfehlern.
Reinzuchthefen
Gezüchtete Mikroorganismen, die den Traubensaft anaerob (sauerstofflos) zum gären bringen. Sie „verstoffwechseln“ den Zucker in Alkohol, Kohlendioxid, Aromen und Vitaminen. Da es in der Natur verschiedene Arten gibt, und nicht alle zum Vorteil eines guten Weines beitragen, wurden sie durch Selektion und Weiterzucht für die Weinerzeugung optimiert. Reinzuchthefen sind gegenüber den auf den Trauben natürlich vorkommenden Hefen „berechenbarer“.
Relative Dichte
Die Dichte des Weines bezogen auf Wasser von 20° Celsius. Die Dichte wird in 4 Dezimalen hinter dem Komma angegeben. Dieser Wert wird bei amtlichen Untersuchungen analysiert und ist in Deutschland obligatorisch für die Vergabe der amtlichen Prüfnummer und gibt einen Hinweis auf den Gesamt-Extrakt und den Alkohol-Gehalt eines Weines.
Reserva
Als Reserva werden Weine gehobener Qualität in Portugal und Spanien bezeichnet, ähnlich dem Réserve in Frankreich und dem Riserva Italien. Jedes Land hat jedoch unterschiedliche Vorgaben. In Spanien bezeichnet dies einen Wein mit definierten höheren Anforderungen bezüglich Vinifikation, Alkohol-Gehalt und Ausbau.
Restzucker oder Restsüße
Der Gehalt an unvergorenem Zucker im fertigen Wein, den die Hefe bei der Gärung nicht mehr in Alkohol und Kohlendioxid umwandeln konnte. Da einige Zuckersorten nicht vergärbar sind, sind Weine mit einer Restsüße unter 1g sehr selten. Wie „süß“ ein Wein tatsächlich schmeckt, hängt allerdings nicht nur von der Restsüße ab. So kann ein Wein mit einem hohen Säuregehalt – trotz hoher Restsüße – durchaus sehr trocken schmecken.
Rheingau
Das wohl exklusivste deutsche Anbaugebiet mit ca 3.200 Hektar Rebfläche beginnt am Untermain östlich von Wiesbaden und erstreckt rund 50 Kilometer entlang des rechten Rheinufers bis
Lorch nördlich von Rüdesheim. Die Böden sind ideal, besonders für den Riesling, der sich hier zu höchster Vollendung entwickeln kann. Die Rheingauer waren auch die ersten, die den Wert der Edelfäule entdeckten; seitdem gibt es die Spätlese. Im Rheingau wird praktisch nur Riesling angebaut.
Rheingauer Flöte
Die Rheingauer Flöte ist eine spezielle Flaschenform, die ausschließlich für Weine aus dem Rheingau verwendet wird. Sie ist sehr schlank mit leicht senkrecht eingeprägten Kanten am Flaschenhals. Die Rheingau-Flöte ist mit 35 cm größer als andere Weinflaschen und besteht aus dunkelgrünem Glas.
Rheinhessen
Das mit 25.000ha größte deutsche Anbaugebiet ist Rheinhessen. Die Mannigfaltigkeit der Böden, Kleinklimazonen und Rebsorten bescheren dieser Gegend eine fast unbeschreibliche Vielfalt an Weinen. Das Klima ist besonders mild und die Böden sind sehr verschieden. In Rheinhessen werden die unterschiedlichsten Rebsorten angebaut. Allen voran Müller-Thurgau dicht gefolgt vom Silvaner. Riesling findet man hauptsächlich an der Rheinfront. Als kleines Rotweingebiet gilt Ingelheim. Dort wird traditionell Spätburgunder angebaut. Rheinhessenweine haben allgemein einen fülligen Charakter. In zunehmenden Maße werden die Weine auch trocken ausgebaut.
Rieslaner
Deutsche Rebsorten-Züchtung aus Riesling und Silvaner (siehe auch Rivaner). Wird in Deutschland (vor allem in Franken) auf ca. 50 ha angebaut. Die geringe Verbreitung ist wohl dem oft hohen Säure- und Alkoholgehalt zuzuschreiben.