Weinglossar

Dieses Glossar wird ständig erweitert. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls Sie einen Begriff vermissen oder eine Frage haben, senden Sie uns bitte eine Mail an m.kindt@dlg.org.

Eichenholz

Für die Herstellung von Weinfässern werden verschiedenste Hölzer aus den Baumarten Akazie, Eukalyptus, Kastanie, Kirsche, Palme, Pinie und Zeder verwendet. Für die Weinlagerung bzw. den Barrique-Ausbau (Fassausbau) ist das Eichenholz aber am besten geeignet und wird auch am häufigsten verwendet.

Einzellage

Die Einzellage ist die zweitkleinste Weinbauflächeneinheit, deren Angabe auf dem Weinetikett einer engeren Bestimmung der Herkunft des Weines dient. Eine Einzellage ist eine Rebfläche, die i. d. R. mindestens fünf Hektar groß sein muss, Einzellagen können jedoch unterschiedlich groß sein. In Deutschland gibt es derzeit knapp über 2600 Einzellagen. Die kleinste Flächeneinheit im Weinbau wird als Katasterlage bezeichnet, die drittgrößte ist die Großlage. Siehe auch Lage.

Eisen

Eisen (lat. ferrum, Elementsymbol: FE) ist mit einem Anteil von knapp 5 % das vierthäufigste Element der Erdkruste. Im Boden kommt Eisen zumeist in Form von sulfidischen und oxidischen Eisenmineralien vor. Beim Pflanzenwachstum begünstigt Eisen bei der Fotosynthese die Bildung des Chlorophylls (Blattgrün), ohne dass es dabei eingebaut wird. Es ist somit ein wesentlicher Nährstoff für das gesunde Wachstum des Rebstocks.

Eisheilige

Die „Eisheiligen“ sind zum einen eine Bezeichnung für Schutzpatrone im Weinbau, zum anderen werden als „Eisheilige“ je nach Region drei bis fünf Tage Mitte Mai bezeichnet, an denen jährlich wiederkehrend die Gefahr von Spätfrösten herrscht, die für den Weinbau gravierende Folgen haben können. Die Eisheiligen, das sind Mamertus (11.05.), Pankratius (12.05.), Servatius (13.05.), Bonifatius (14.05.) und die „kalte Sophie“ (15.05.).

 

Eiswein

Für Eiswein müssen die verwendeten Weintrauben bei ihrer Lese und Kelterung noch gefroren sein und dürfen nicht maschinell geerntet werden. So bleibt das gefrorene Fruchtwasser in der Kelter und nur der konzentrierte Saft läuft ab. Damit die Trauben richtig durchfrieren, muss es bei der Lese mindestens -7 °C kalt sein. Da dies meist kurz vor der Morgendämmerung der Fall ist, werden die Trauben zu dieser Zeit gelesen. Im Gegensatz zu edelfaulen Trauben ist die Säure in Eisweintrauben recht hoch und wird durch das Auskristallisieren des Wassers genauso konzentriert wie Zucker, Aroma- und Farbstoffe. Entgegen der landläufigen Meinung müssen die Trauben für Eisweine nicht vom Botrytis-Pilz besetzt sein. Eisweine müssen mindestens den Mostgewichtsanforderungen einer Beerenauslese genügen.

Eiweißschönung

Die Eiweißschönung ist ein bei Rotweinen zur Klärung und Stabilisierung des Weines eingesetztes Verfahren, das dazu beiträgt, den Geschmack herber Rotweine abzumildern. Dabei wird das Eiweiß vom Eigelb getrennt, zu Eischnee aufgeschlagen und dem Rotwein zugegeben. Unerwünschte Stoffe werden vom Eischnee gebunden und sinken zu Boden, sodass sie als Bodensatz aus dem Wein entfernt werden können. Durch den hohen Albiumgehalt ist Hühnereiweiß besonders gut geeignet, da es die herben und bitteren Tannine stärker bindet als die weicheren. Siehe auch unter Schönung.

Eiweißtrübung

Ein Weinfehler, der durch Erwärmung (bereits ab 20 °C) oder bei großen Temperaturschwankungen auftritt. Als „Weineiweiß“ bezeichnete Stickstoff-Substanzen denaturieren und bilden einen unlöslichen, schleierartigen, flockigen Niederschlag in der Flasche. Der Geschmack dieser Weine ist breit und unsauber. Dies kann durch Eiweißstabilisierung (Schönen) mit Bentonit verhindert werden.